Gegen Ende des 1. Weltkrieges wurde in Deutschland
ein
15 cm Geschütz entwickelt welche auf Torpedobooten und
U-Booten der kaiserlichen Marine
stationiert wurde.
Die Kanone wurde auch bei der
französischen und italien-
ischen Marine eingesetzt.
Zur Feuerleitanlage wurde bei Zeiss Jena das U.P.W.Z. C/1
(U-Boot pankratisches Winkelzielfernrohr) gebaut. Dieses
Zielfernrohr ist eine Glanzleistung in der Optikentwicklung
von Zeiss. Die Dichtigkeit und Festigkeit des Zielfernrohres
ist für einen äußeren Wasserdruck von 15 bar ausgelegt.
Es kann beim Tauchen des U-Bootes am Geschütz belassen
werden.
Das Fernrohr ist im Zeiss Archiv publiziert und beschrieben.
Es wurde mit seitlichen Einblick zur Fernrohrachse und
mit
30° Okular-Schrägeinblick entwickelt. Die Konstruktion ist
für enge Raumverhältnisse gebaut, speziell wenn der Seiten-
und Höhenrichtmann an der gleichen Geschützseite arbeiten
müssen.
Das Zielfernrohr
hat eine stufenlos verstellbare Vergrößerung
von 5-fach bis
15-fach und drei einschwenkbare Farbfilter. Die
Okularlinse
misst 36 mm und ist am Rand konisch
abgesetzt.
Das Modell gab es in zwei Ausführungen. Dieses Belegstück
ist das U.P.Z. (s.E.) C1. Die zweite Type U.P.W.Z. C3 befindet
sich zum Vergleich ebenfalls im Fernglasmuseum. Solche
Optiken
sind Raritäten, da nur wenige U-Boote den Krieg
überlebt haben!
Die Gravuren am aufgeschraubten Typenschild : 15 cm
Ubts.
u. Tbts. K. L/45
ist die Geschützbezeichnung und bedeutet:
15 cm U-Boots- und Torpedobootskanone L/45. Darunter ist
die Vergrößerung 5x - 15x
und das
Gesichtsfeld von
1o°-3,3°
angegeben. Daneben das Logo von
Carl Zeiss Jena.
Die
Buch-
staben U.P.Z.(s.E.)C/1
stehen für U-Boot Pankratisches
Zielfernrohr mit seitlichen Einblick der Type
C/1.
Es verfügt über eine abnehmbare, seiten- und höhenverstell-
bare "Blindaugenmuschel" die ein entspanntes Sehen er-
möglicht ohne
dass das zweite Auge geschlossen werden
muss.
An der Verankerungsschelle ist ebenfalls die Typenbezeich-
nung eingraviert.
An der rechten Seite befinden sich zwei Stellschrauben.
Eine zum stufenlosen Einstellen der Vergrößerung von 5-fach
bis 15-fach.
Die zweite ist der Farbglasrevolver zum einblenden der drei
Farbgläser gelb, grün und grau.
Unterhalb der Okularlinse befindet sich das Einstellrad
für
die Sehschärfe.
Hier wird das Fernrohr in das Nadellager am Geschütz be-
festigt. Es ist mit einer Nase an der Unterseite gegen ver-
drehen gesichert.
Das abnehmbare Endstück mit drehbarer Hülse und ver-
schließbaren Deckel.
Durch drehen der Hülse öffnet sich ein ovales Sichtfenster.
Vermutlich dient es zur Reinigung der Objektivlinse.
An der Befestigungsschelle ist wiederum die Typenbezeich-
nung mit der Seriennummer eingraviert.
Die normale Durchsicht mit 5-facher Vergrößerung.
Die Durchsicht mit Gelbfilter.
Die Durchsicht mit Grünfilter.
Die Durchsicht mit Graufilter.
Die Durchsicht mit 15-facher Vergrößerung.
Das Detail der Strichplatte.
Länge = 48 cm, Durchmesser = 7,5 cm, Gewicht = 7,00 kg!